Bis 1976 durchfloss ein Teil des Krebsbaches den Stadtweiher. Dieses Meteorwasser enthielt den Schmutz, den jeder Bach oder Fluss bei Hochwasser nach heftigen Niederschlägen und Gewittern mitführt. Im Laufe der vielen Jahre ergaben sich schlammartige Ablagerungen auf dem Grund des Weihers. Zunehmend gelangten damals auch Phosphate aus der Landwirtschaft in die Bäche. Die Phosphate, die sich im Bodenschlamm abgelagert haben, sind wachstumsfördernd für die Flora im Weiher und damit indirekt auch für die Fauna. Dank der Beendigung der Krebbachwasser-Zufuhr damals wurde eine Überdüngung des Weihers rechtzeitig und erfolgreich verhindert.
Seit 1977 wird dem Stadtweiher nur noch Quellwasser zugeführt.
Es wurde möglich, weil die Hofbergquelle, die damals das Wasser für das Wiler Bier lieferte, nicht mehr gebraucht wurde. Dieses Wasser, und später noch das Wasser von 3 weiteren, kleinen Quellen, wurde schrittweise dem Weiher zugeleitet.
Der Springbrunnen, mitten im Weiher, versprüht das Wasser der Hofbergquelle. Er benötigt keine Pumpe, es genügt der natürliche Druck. Die Höhe des Wasserstrahls variert, weil die Wassermenge nicht immer gleich ist.
Die gute Wasserqualität, der hohe Sauerstoffgehalt und die reichhaltige Pflanzenwelt erlauben eine umfassende Bewirtschaftung mit verschiedenen Fischarten.
Der Edelkrebse und das Wasser.
Zu früheren Zeiten waren der Edel- , Dohlen- und Stein-Krebs weit verbreitet, vorab in Bächen, aber auch in Flüssen und stehenden Gewässern. Auch unser Krebsbach hat diesen Namen nicht umsonst. Das änderte sich gegen Mitte des letzten Jahrhunderts mit dem Einzug der Chemie in vielen von unseren Lebensbereichen. Industrie, Landwirtschaft, Gewerbe, Haushalte und Spitäler leiten nebst allem anderen Schmutz zunehmend chemische Rückstände ins Abwasser. Dieses gelangt wieder in den Wasserkreislauf, die Kläranlagen – auch die neuesten – vermögen nicht alle Substanzen herauszufiltern, es bleibt der berüchtigte Rest, in Fachkreisen „Coktail“ genannt. Für den Krebs ist die geringste Menge tödlich. Desshalb kann er nur mühsam und in absolut chemiefreien Naturgewässern wieder angesiedelt werden.
Von Frühjahr bis Sommer gibt es Phasen mit getrübtem Wasser, bedingt durch Plankton und Algenblüte. Für’s Auge nicht schön, für die Kleinfische und die Fisch-Nährtiere aber eine wichtige Nahrungsgrundlage.
gb